Prof. Dr. Harald Szeemann 1999
Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Harald Szeemann 1998 über
Liedtkes revolutionäre Kunst
und Philosophie: „...ließ der
Erfinderkünstler die Potenz der
Kunst und der entgrenzenden
Bilder als Revolution hin zum
gesamtheitlichen Erfahren.Die-
ser heutigen Revolution setzte
er die Zeit gegenüber,als die
Mehrheit der Menschen nicht
lesen und schreiben konnte,als
das Wissen nur beschränkt
transportierbar war,weil es nur
wenigen Auserwählten vorbe-
halten blieb.Heute jedoch ist
der Zugang zur Kreativität nur
über Bilder möglich,weil das
menschliche Bewusstsein mit
Bildsequenzen arbeitet. Die
Urform jeder Zukunftsschau ist
die Vision, der Traum, die
Verbindung von nicht vorhan-
denen Realitäten. Der Weg von
der Zukunft in die Gegenwart ist die Kunst sie den Menschen zum Visionär
Dieter Liedtke will über das Event, die Kunst, die Intuition, den Menschen, die Menschen
verändern. Unterdessen fanden diverse Begegnungen statt und ich erfuhr mehr
über diesen lebensfrohen Idealisten, der auf seine Weise das Beuys'sche Vermächtnis,
seinen Appell für einen kreativen Menschen, eine kreative Gesellschaft zu seinem
eigen gemacht hat. Liedtke ist selber Künstler, hat ausgestellt, musste aber das Nichtinteresse
an seinen Werken hautnah erfahren. Er entschloss sich dann, Erfinder zu
werden. Die Patente für den Selbsthaarschneider, für die luftgefederte Schuhsohle, für
das audiovisuelle Marketing des Einzelhandels machten ihn zum reichen Mann. In den
80-er Jahren besucht er Beuys, der sich damals immer mehr gesellschaftspolitisch
engagierte und an einer gültigen Kunstformel, einer menschheitsverändernden Kunst
zweifelte. Liedtke setzte da ein. Er will über das Bild, über die Bilder direkt Kreativitätsschübe
sichtbar machen, begreifbar machen.
Seine Kunstformel, Leben + Bewusstseinserweiterung= Kunst
ist gewissermaßen das Kondensat seiner Forschungen und
Bemühungen, die er in verschiedenen Publikationen erläutert hat: Das Bewusstsein
der Materie (1982), die vierte Dimension (1987), der Schlüssel zur Kunst (1990)... Der
Glaube an die Erkenntnis, dass alle sich neu entwickelnden Evolutionsstufen, Informationen
und Bewusstseinsebenen in der vierten Dimension schon immer vorhanden
sind und nur im Bereich der dritten Dimension mit den Faktoren Vergangenheit,
Gegenwart, Zukunft und räumlich begrenzten Bereichen erschienen, lies den Erfinder-
Künstler die Potenz der Kunst und der entgrenzenden Bilder als Revolution hin zum
Gesamtheitlichen erfahren. Dieser heutigen Revolution setzt er die Zeit gegenüber, als
die Mehrheit der Menschen nicht lesen und schreiben konnte, als das Wissen nur
beschränkt transportierbar war, weil es wenigen Auserwählten vorbehalten blieb.
Heute ist der Zugang zu Kreativität nur über Bilder möglich, weil das menschliche
Bewusstsein mit Bildsequenzen arbeitet.
Die Urform jeder Zukunftsschau ist die Vision,
der Traum, die Verbindung von nicht vorhandenen Realitäten. Der Weg von der Zukunft
in die Gegenwart ist nur über die Bildsprache, die Kunst möglich. Sie macht den
Menschen visionär, sie lässt ihn bisher unbeachtete Prozesse erleben und begreifen.
Um dieses Potenzial auch in Menschen auszulösen, die dafür keine spezielle Ausrüstung
haben, ist die Kunstformel optisch sichtbar einfach gehalten: sie orientiert sich
an der Evolution der Innovationen. Für Liedtke ist der Mensch strukturiert wie die Erde,
er hat Bewusstsein und Unterbewusstsein, Gene und Gen-Informationen. Sein Geist
jedoch enthält viel Wasser, viel Unterbewusstsein. Und seine Gedanken sind wie die Schiffe.
Da das Unterbewusstsein einen hohen Anteil an den Persönlichkeitsstrukturen
des Menschen hat, kann die Aufnahme neuer Inhalte nur über diese zu Veränderungen
führen. Nur so erreicht der Mensch eine neue Bewusstseinsebene. Alles muss ins Wasser
abgelegt werden, das die Schiffe, die Gedanken trägt, die so verlernen, stupide
Fahrpläne einzuhalten, um neue Gedanken und Visionen zu erzeugen, vernetzt in der
Ursubstanz, im Wasser. Erst durch diese höchstgradige Verdünnung ist Heilung, homöopathische
Hilfe möglich. Liedtke ist ein ideologiefreier Idealist, der eingesehen hat,
dass dieses Wecken der Gabe des Visionären schrittweise zu erfolgen hat.
So arbeitet er mit einem Team von Kunsthistorikern
seit Jahren an einer CD-Rom zur Veranschaulichung
des Schöpferischen. Ein Beispiel: Albrecht Dürers berühmtes Selbstbildnis
(1500) in Frontalansicht mit der Segnungsgeste des Salvator Mundi wird konfrontiert
mit der sonst üblichen Dreiviertelansicht im Porträt und der Momentaufnahme.
Bei allen herbeigezogenen Beispielen: Jan van Eyck (Tiefe und Leuchtkraft durch
Multiplikation der Farbschichten), Robert Campini (feinste Wiedergabe der Stofflichkeit),
Luca Signorelli (Hintergrundbelebung mit Aktfiguren) für die Ansicht und für die
Momentaufnahme im Bildnis eines Mannes (1512) bei Tizian (Wiedergabe der Lebhaftigkeit
des Gesichtsausdruckes) wird auf die angeführte Innovation hingewiesen.
In seinem eigenen künstlerischen Werk hat Liedtke in Bild und Objekt dieses Streben
nach einem erweiterten Bewusstsein gestaltet. Der Weg von der zweiten in die vierte
Dimension, die weißen Gene. In Andratx auf Mallorca hat er an einem Steilhang seine
Vision von Architektur verwirklicht, ein vernetzter Stufenbau, der zum Meer hinuntergleitet.
Darin ist auch sein Museum untergebracht.
"Liedtke hat sich enorm viel vorgenommen.
Wir helfen ihm, weil seine Verrücktheit ansteckt.
Es bleibt noch viel zu tun."
Dieter Walter Liedtkes konkreter Evolutionismus erschließt dem Betrachter eine Neue
Welt. Er zeigt, wie die Materie, die bisher immer nur Gegenstand und Medium der
künstlerischen Darstellung war, ihrerseits ihre Umgebung wahrnehmen könnte. Diese
Information hat eine bewusstseinserweiternde Funktion. Der Versuch geht soweit, darzustellen,
in welchem Verhältnis der Mensch zur Materie, seiner eigenen Materie
(Atom, aber auch Universum) steht, wo sein Platz in den Dimensionen der Unendlichkeit
zu suchen ist. Die Quantentheorie sowie allgemein die neuere Atomphysik stoßen
in Bereiche vor, die sich Definitionen im klassischen Sinne der Physik entziehen. Zum
Beispiel lässt sich der Ort, an dem sich die kleinsten Teile eines Atoms zu einem
bestimmten Zeitpunkt aufhalten, nicht genau bestimmen.
Grenzen von Zeit und Ort verwischen sich.
Genaue Definitionen lösen sich auf in Unbestimmtheiten. Kleinste
Teilchen tauschen exakt zum gleichen Zeitpunkt Informationen aus, obwohl sie Millionen
von Kilometern voneinander entfernt sind. Es vergeht also keine Zeit, d.h. die
Informationen sind schneller als Licht. Es beginnt ein Nichts, nirgends und überall. Die
Nichtgesetzmäßigkeit wird zum Gesetz. Je weiter man versucht, mit wissenschaftlichen
Methoden die Natur bis zum Sein schlechthin zu ergründen, mit Signalen, die
in Bereichen operieren, die jenseits der menschlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten
liegen, umso unfassbarer verwischen sich ihre Grenzen. Diese Unfassbarkeit wird bei
Liedtke zum Operationsfeld. Das ist seine Basis. Das Nichtdefinierbare, Unzugängliche
und Unbestimmte, das Nichtvorhandene ist das, was er in das "Heute" holen will.
Joseph Beuys sagte "Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es keine einzige
Möglichkeit gibt, etwas für die Menschen zu tun, als aus der Kunst heraus.
Dazu brauche ich eine pädagogische Konzeption und ich brauche eine erkenntnistheoretische
Konzeption und ich muss handeln. Also, es sind gleich drei Dinge, die unter ein Dach
gehören." Während J. Beuys für die Evolution seiner "Sozialen Plastik", des gesellschaftlichen
Bewusstseins, nach den Dingen forschte, entwickelt Liedtke die gesuchte
erkenntnistheoretische Konzeption, die pädagogische Konzeption und handelt dennoch,
leitet Liedtke den fließenden Übergang von der "Sozialen Plastik" in die konkrete
Evolution ein. Nicht das Detail scheint bei ihm wichtig, sondern die übergeordnete
Sichtweise. Diese drückt sich auch im kreativen Prozess aus, in der Art und Weise, wie
er scheinbar achtlos und intuitiv mit den Materialien umgeht. Das ist die religiöse,
metaphysische, zeitlose Ebene des Dieter W. Liedtke. Die vierte Dimension. Der Betrachter
erfährt diese philosophische Ebene aus dem ganzheitlichen Erfassen seiner
Werke. Dem Naturwissenschaftler erschließt sie eine Ebene an Informationen, die ihm
aus Liedtkes Werken neue Ansätze und Theorien für naturwissenschaftliche Versuche
und neue Erkenntniswege aufzeigen können.
Man kann Liedtkes Bilder aber auch als Schlüsselinformationen für ein erweitertes
Toleranz- und Achtungsgefühl der Menschen mit- und untereinander verstehen.
Alles hier ist wichtig. Der Mensch, die Natur
bis hin zum Stein scheinen ein Teil von Liedtke selbst zu sein. Die vier Bereiche – zeitlose
Zustände, Philosophie, Naturwissenschaften und Soziologie – führen in seinen
Kunstwerken immer wieder über alles bisher da gewesene hinaus.
Diese Kunstformel, als Kernpunkt des Ausstellungskonzeptes der art open, fasziniert
nicht nur Kunstkenner, sondern enthält auch für Naturgeschichtler Aussagen von
hoher Brisanz. Das Prinzip der Evolution, als langsam voranschreitende Entwicklung
wird auch bei der biologischen und der kulturellen Evolution des Menschen als Modell
genutzt. Auch unsere eigenen Wurzeln liegen in der Natur, daher strebt der Mensch,
wie alles Leben auf Erden nach Kontinuität. Alle Lebensvorgänge sind diesem Ziel
untergeordnet, sei es durch Wachstum im Individuum oder durch Reproduktion in folgenden
Generationen. Dies wäre ohne Weitergabe von Information undenkbar.
Auch wenn die Herkunft oder die Entstehung der ursprünglichen Information umstritten
bleibt, ist doch die erste Entwicklung von selbsterhaltenden Systemen aus organischen
Molekülen und somit auch die Entstehung von individuellem Leben plausibel erklärbar.
Alles weitere ist evolutiver Wandel und beständige Zunahme der Komplexität der
Organismen durch Milliarden von Jahren – in Abhängigkeit von den jeweiligen konstruktiven
Vorbedingungen der Organismen durch generationsweise stattfindender,
genetischer Mutation und individueller lebensraumabhängigen Selektion.
Bei den Vorfahren des Menschen zählt hierzu schließlich auch soziales Verhalten und
Lernfähigkeit. Neben dieser sozialisierenden Entwicklung trat im Verlauf der Menschwerdung
ein individualisierender Trend auf, wie er sich zunächst in der materiellen
Herstellung und Verwendung von Werkzeugen äußert.
Spätestens vor ca. 2,5 Mio. Jahren werden Werkzeuge bewusst eingesetzt,
um unerwünschte Umwelteinflüsse zureduzieren.
Dies markiert den Beginn der kulturellen Evolution und die bis heute
immer größer gewordene Abhängigkeit von technischen Hilfsmitteln. Denk-, Sprach-,
Kultur- und Bewusstseinsfähigkeit des Menschen, die auf den stofflichen Potenzen
des Gehirns beruhen, sind in ihrer Ausprägung nicht frei, sondern durch die historischen
Vorbedingungen einer langen Phase der Evolution kanalisiert.
Allerdings heißt dies weder, dass diese Entwicklung in irgendeiner Weise zielgerichtet
war, noch, dass nicht durch ein Zusammentreffen verschiedener Faktoren ganz neue
Situationen entstehen konnten. Während die Vergrößerung des Gehirns seit ca. 2 Millionen
Jahren einer zunehmenden Informationsspeicherung und deren Verarbeitung
und Weitergabe dienlich war, die zur Entstehung der Kulturfähigkeit des Menschen
beitrug, wurde die eigentliche kulturelle Explosion in der Evolution des Menschen erst
vor wenigen tausend Jahren eingeleitet: Neben dem Gehirn "wuchsen" neue, diesmal
externe Informationsspeicher: Tontafeln, Papyrus, Papier, Magnetbänder und CD-ROM.
Der nicht-genetische Informationstransfer ist beim Menschen heute sehr viel schneller,
umfangreicher und bedeutender, als der genetische. Seit ca. 2,5 Mio. Jahren verringert
sich also beim Menschen die biologische Evolution (Informationstransport
durch Gene), jedoch nimmt die kulturelle Evolution – durch Sehen und Hören aufgenommen
mit Informationstransport durch Sprache – kontinuierlich zu.
Da die Auswirkungen
beider Evolutionstrends sich gegenseitig überlagern und beeinflussen, erscheint
es plausibel, beim Menschen eine "biokulturelle" Evolution anzunehmen, die
die Entstehung typisch menschlicher Qualitäten erst ermöglicht. Die entscheidende
Frage hierbei, ist die der Speicherung von Bewusstsein und Intelligenz. Zweifellos existieren
hierfür Mechanismen, auch wenn sie wissenschaftlich noch kaum untersucht,
geschweige denn, verstanden sind.
Die Bedeutung der Formel Leben + Bewusstsein =Kunst
ist gerade die Definition dieser Lücke in der gängigen wissenschaftlichen Betrachtung.
Wenn es die Mechanismen zur Vererbung von Wissen und Erfahrungen
gibt, werden Sie auch der wissenschaftlichen Forschung zugänglich werden. Der dadurch
mögliche gezielte Eingriff und die rasante Beschleunigung der biokulturellen
Evolution würde wohl alle heutigen Möglichkeiten des Klonens weit in den Schatten stellen.
Genau betrachtet, beschreibt die Kunstformel der art open
Leben + Bewusstseinserweiterung = Kunst
vielleicht sogar ein theoretisches Konzept zur biokulturellen
Evolution des Menschen insgesamt.
"Er modifiziert und löst den Rahmen bekannter Theorien auf.
Seine neuen wissenschaftlichen Theorien sind zugleich Bedingung
und Produkt ihres eigenen Operierens. "
"...Man könnte an eine evolutionäre Errungenschaft denken,
die wenn einmal erfunden und eingeführt, sich selbst ermöglicht.
Überträgt man dieses Ergebnis auf das System der modernen Gesellschaft,
die ihre Strukturen durch Entscheidungen in Kraft und außer Kraft setzt,
dann sieht man ein Ergebnis von Evolution."
Die bisher eindrucksvollsten in der Gesellschaft beobachteten
und gepflegten Neubeschreibungen
findet man in der kopernikanischen Revolution und noch radikaler, in
den Makro- und Mikrodimensionen der modernen Physik. Aber dieser Wandel von
Ansichten wird als Resultat wissenschaftlicher Forschung präsentiert, dem man sich
zu fügen hat, weil es die Wahrheit ist. Dass die Gesellschaft selbst solche Forschungen,
deren Publikation und Akzeptanz ermöglicht, bleibt dabei unberücksichtigt. Offensichtlich
spielt eine Rolle, dass die Forschung nicht mehr auf Fortschreibung einer religiös
begründeten Weltthese verpflichtet ist.
Aber liegt darin eine ausreichende Perspektive
für das nächste Jahrtausend oder für die Fortsetzung der Weltredeskription?
Oder: wie kann die Gesellschaft darauf reagieren, dass die Wissenschaft selbst sich auf
eine pragmatische Methodenwahl und eine konstruktivistische Erkenntnistheorie eingelassen
hat? Neubeschreibungen zu liefern, ist sicher eine Sache der Wissenschaft,
die mit dem Vorschlag neuer Problemlösungen, aber auch mit der Einsicht in die
Unlösbarkeit von Problemen, die Probleme selbst verändert. Außerdem wird man an
die Massenmedien zu denken haben, die mit ständig neuen Informationen die Möglichkeiten
des Rückblicks auf Vergangenes ändern. Vor allem aber dient die Dichtung
dazu, Vergangenes dem Vergessen zu entreißen und es so vorzustellen, dass es neu
beschrieben werden kann aletheia im ursprünglichen Sinne.
Wie kann aber all dies vor
sich gehen, wenn die Welt selbst sich ständig durch Entscheidungen erneuert. Neben
den klassischen, auf aletheia abzielenden Neubeschreibungen, treten jetzt andere
Formen der Kommunikation auf, die Informationen über Entscheidungen erzeugen.
Die Gesellschaft erneuert sich selbst und das Problem ist nur, wie die Kommunikation
da mithalten, wie sie die Gesellschaft selbst auf dem Laufenden halten kann. Sicher
muss eine Gesellschaft, die sich selbst durch Entscheidungen ständig erneuert, als ein
System begriffen werden, das eigene Ungewissheit selbst erzeugt. Man weiß nicht im
Voraus, wie die nächsten politischen Wahlen ausgehen, ob und wo die Geldfluktuationen
der internationalen Finanzmärkte zur Investition führen oder wer wen heiraten
wird. Eine Welt, die dies zu verkraften hat, kann wohl nur als eine Einheit begriffen
werden, die sich in der Zeit realisiert und dabei ständig eine neue, noch offene Zukunft
erzeugt. So gesehen gibt es eine Isomorphie zwischen einer über sich selbst entscheidenden
Gesellschaft und einer zukunftsoffenen Welt, deren gegenwärtiger Zustand,
deren geronnene Vergangenheit nicht festlegt was auf uns "zukommt".
Diese Weltlage zeichnet sich in einer Anzahl von Begriffen ab, mit denen die Gesellschaft
gegenwärtig arbeitet, um sich darauf einzustellen. Man spricht von Risiko und
Risikokalkulation oder von Innovation und Kreativität, um gegenwärtig schon Voraussetzungen
für möglichst viele, verschiedenartige Zukunftsentwicklungen zu schaffen.
Man macht sich Mut und sicher wäre
Nichtstun und Abwarten keine Lösung des Problems.
Man muss Tatsachen erzeugen, um im Rückblick auf sie verstehen zu können, was
unter eigener Mitwirkung geschehen ist. Das bedeutet, dass die Welt nicht mehr als
Gesamtbestand der (sichtbaren und unsichtbaren) Dinge, nicht mehr als "Universitas
Rerum" begriffen werden kann. Der Begriff der Welt wird zu einem Korrelatbegriff des
Entscheidens und die Einschränkungen der Entscheidungsmöglichkeiten sind mehr
durch ihre eigene Geschichte als durch die unberührt gelassene Welt gegeben.
Eben deshalb hat die Literatur (und man könnte hinzufügen: die Wissenschaft) die
bereits genannte Funktion, das Gedächtnis zu erweitern. Ferner muss die Welt, wenn
sie Entscheidungen zulässt, anerkennen, dass die Zeit dadurch irreversibel wird (denn
die Differenz von Vergangenheit und Zukunft wird ständig erneuert) und dass dies
durch Ereignisse geschieht, die Sinn manifestieren, obwohl sie keinen Bestand haben
und mit ihrem Auftauchen schon wieder abtauchen.
Es entsteht so eine im strengen
Sinne geschichtliche Welt, die ihre Dynamik nicht besonderen Kräften (energia) verdankt,
sondern der Instabilität ihrer elementaren Komponenten. Das kann nur eine
Welt sein, die keinen Halt mehr gibt. Die Beobachtung der Welt wird dadurch zurück gelenkt
auf das, was geschehen ist und eben deshalb, weil es als Ereignis geschehen
ist, nicht mehr geändert werden kann.
Umso stärker akzentuiert diese Weltbeschreibung die Zukunft, in deren Unbekanntsein
sich Möglichkeiten verbergen,
für (oder genauer) deren Realisierung man sich entscheiden kann.
Die "Stiftung Georg Kulenkampff" richten in Zusammenarbeit mit den Preisträgern des Internationalen Violinen Wettbewerbs Köln während der kulturhistorischen Kunstausstellung "art open - Kunst für alle" Konzerte aus. Wir haben uns ein gehend mit dem Konzept der Ausstellung auseinandergesetzt und festgestellt, dass Dieter Liedtkes Kunstformel auch auf die Musik und ihre Geschichte zutrifft. Wir teilen mit ihm die die zukunftsweisende Auffassung dass durch die Kunstformen, in Verbindung mit der multi-medialen Ausstellung "art open" der Zugang zum Verstehen von Kunst und Musik allen Menschen offen steht. Nur wenn jeder seine kreativen Möglichkeiten anwendet und vertieft, werden wir die Probleme der Zukunft lösen.
Dr. Thomas Föhl
"Evolutionär" betitelt die auflagenstärkste, deutsche
Kunstpublikation KUNSTZEITUNG 1999 die Aktivitäten
des Künstlers Dieter W. Liedtke. Auf Basis des seit
der Renaissance verloren gegangenen Verfahrens, mit
Hilfe von Kunst und Philosophie naturwissenschaftliche
Forschung zu betreiben, erzielt Liedtke als erster
Künstler nach fast fünf Jahrhunderten wieder Kunstund
Forschungsergebnisse von höchster Qualität.
Seine vorauseilenden Erkenntnisse sind in seinen
Kunstwerken, Büchern und Ausstellungen kurz nach
ihrer Entstehung dokumentiert. Regelmäßig finden sie
in der Tatsache Bestätigung, dass unabhängig von
Liedtkes Kunst und Forschungen, Jahre später von
führenden Naturwissenschaftlern auf den verschiedensten
Gebieten der Wissenschaft durch neue Studien
der Nachweis für Liedtkes Ergebnisse erbracht wurde.
Im Jahre 2000 erhält der Neurobiologe Eric Kandel den
Nobelpreis für Medizin für seine Forschungsergebnisse, die
durch die Kunstwerke von Dieter W. Liedtke um 20 Jahre vorweggenommen
worden sind sowie in seinem Buch: Das
Bewusstsein der Materie (erschienen 1982) dokumentiert wurden.
Die Forscher Andrew Fire und Craig Mello erhalten 2006 für ihre
Entdeckung von 1998, wie Informationen die Gene steuern den
Nobelpreis und bestätigen somit im ersten Schritt Dieter W.
Liedtkes Kunstwerke der 80er Jahre: dass Gene und
Genprogramme ein- und ausschaltbar sind. Dieter Liedtkes
Werke der 80er und 90er Jahre gehen weiter und sagen voraus,
dass auch reine nicht materialisierte Informationen, Kunst und
Visionen die Genprogramme, Gene und Zellen verändern können
und diese Veränderung positiv oder negativ steuerbar sind.
Siehe auch die Bücher: Das Bewusstsein der Materie, 1982, Der
Schlüssel zur Kunst, 1990, art open Katalog, 2000.
Künstlerisch und philosophisch öffnet Liedtke in seinen
Werken die fest umrissenen, logischen Grenzen des
heutigen Wissens und zeigt Wege zur Realisierung einer
neuen, humaneren Welt auf. Eine der bedeutendsten
Soziologen und Philosophen der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts, Prof. NIKLAS LUHMANN von der
Universität Bielefeld, äußert sich hierzu im Jahre 1996:
"Liedtke modifiziert und löst den Rahmen bekannter
Theorien auf. Seine neuen wissenschaftlichen
Theorien sind zugleich Bedingung und Produkt ihres
eigenen Operierens. Man könnte an eine evolutionäre
Errungenschaft denken, die, wenn einmal erfunden
und eingeführt, sich selbst ermöglicht. Überträgt man
das Ergebnis auf das System der modernen
Gesellschaft, die ihre Strukturen durch
Entscheidungen in Kraft und außer Kraft setzt, sieht
man ein Ergebnis von Evolution."
Liedtkes Kunstwerke, Ausstellungen und Theorien
haben der Kunstgeschichte zahlreiche wesentliche
Impulse gegeben und eine bewusstseinserweiternde
Funktion, sagt 1997 der Kunsthistoriker KARL RUHRBERG
aus Köln. Das renommierte MUSEUM OF
MODERN ART in New York schreibt bereits 1983 über
Liedtkes Buch Das Bewusstsein der Materie, das
seine Kunst und Philosophie darlegt, dass es die
Museumsdokumentation zeitgenössischer Kunst
erweitert hat.
Mehrere 100 Medienberichte in verschiedenen
Ländern sind über Liedtkes unbequemes Werk, welches
zum Umdenken auffordert, in den letzten zwei
Jahrzehnten veröffentlicht worden und haben ihn als
revolutionären, vorauseilenden, eine positive Zukunft
gestaltenden Künstler bei Insidern bekannt gemacht.
Der italienische Fernsehsender TELE 5 sieht ihn 1991
als den Nachfolger des Künstlers Josef Beuys. Die
spanische ULTIMA HORA schreibt 1996: Dieter Walter
Liedtke wird in Europa als einer der Künstler eingeschätzt,
die am besten Kunst und Philosophie verbinden.
Die ebenfalls spanische Tageszeitung DIARIO 16 veröffentlicht
1991 bis 1993 wöchentlich als Fortsetzung
im Supplement Liedtkes kunstphilosophisches Buch
Der Schlüssel zur Kunst – Was verbindet den
Höhlenmenschen mit Leonardo da Vinci und Josef
Beuys?, welches die kunsthistorische Bedeutung seiner
a r t o p e n Kunstformel belegt. Die deutsche
Wochenzeitung WELT am SONNTAG betitelt 1995
einen Bericht
"Dieter Liedtke auf den Spuren Leonardos".
Seine Auffassung von Kunst als bewusstseinserweiternde
Information mit neuronalen vernetzungs- und
genneuprogrammierenden Qualitäten und Eigenschaften
geht weit über die klassische Auffassung und
Wirkung von Kunst hinaus. Bekannte Persönlichkeiten
wie Ihre Majestät KÖNIGIN SOFIA von Spanien, mit
der Übernahme der Ehrenpräsidentschaft, der frühere
deutsche Arbeits- und Sozialminister Dr. NORBERT
BLÜM sowie der Friedensnobelpreisträger MICHAIL
GORBATSCHOW, tragen durch die Übernahme von
Schirmherrschaften für Dieter W. Liedtkes Kunstformel-
Ausstellung art open die Förderung der
Friedensformel.
Die Formel wurde von 1969 bis 1988 entwickelt, um
ein Kreativitätswerkzeug für alle Menschen zu etablieren
und zu fördern.
Seit René Descartes (1596 – 1650) ist im Abendland
der Geist vom Körper getrennt und damit die
Kreativität als etwas Undefinierbares ausgegrenzt.
Hierzu der Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Ernst
Peter Fischer:
"Ich denke, die wichtigste Entdeckung am Ende der
beiden christlichen Jahrtausende besteht in der
Einsicht, dass die alte Idee der polaren Gegensätze
eine neue Form braucht. Mit dieser Vorgabe liegt die
wichtigste Aufgabe der abendländischen Kultur darin,
ihr eigenes Symbol für das Denken zu finden, das
mich in der Welt und uns beide zusammenhält.
Unsere Kultur muss dies bewusst tun und dabei das
Beste aufbieten, das sie hat, nämlich die komplementären
Formen der Erkenntnissuche, die wir Kunst und
Wissenschaft nennen. Zusammen ergeben sie die
Humanität, die unsere Kultur auszeichnen könnte.
Aber diese Erfindung müssen wir noch machen. Sie
wäre wichtiger als alles, was in den vergangenen
2000 Jahren passiert ist – im Kopf und in der Welt."
Das Ergebnis der Addition der Formel – das Kreuz –
verbindet als Symbol Geist und Körper, Mensch und
Natur, die jüngere mit der älteren Generation, die
Menschheit und Frieden, Ethik und Kapital, Unternehmertum
und soziales Engagement, Regierung und
Volk, neuronale Vernetzung und Erkenntnisse. Die
Symbolformel zeigt auf, wie Gegensätze und Hass
aufgehoben werden können und geht in seiner
Symbolkraft weit über das von Ernst Peter Fischer
gesuchte abendländische Symbol, das diese Komplementarität
darstellen soll, hinaus. Es verknüpft die
Naturwissenschaften mit der Kunst zu einer neuen
Einheit und öffnet beide Bereiche dem Verstehen einer
breiten Öffentlichkeit, zu einer zweiten Renaissance,
einem Kreuz, einer Verzweigung zu Möglichkeiten mit
neuen genprogrammierten Lebens-, Gesellschaftsund
Zukunftsmodellen. Es verbindet in der Ver-
mischung der Farben Rot und Gelb das Orange der
buddhistischen Mönche, das Ying-Yang-Symbol
sowie und in seiner (rot-gelben) Basis auch das yüanck'i
(Urchaos) und weist so auf eine tiefere
Universumsebene hin, in der Kunst, Kreativität und
Schöpfungskraft die Basis für Materie, Energie und
Evolution des Lebens offenbaren. Es stellt durch seine
Grafik die Einheit des Schöpfers mit seinen
Geschöpfen optisch erfahrbar wieder her und kann so
zum Symbol für eine neue Gesellschaft in Wohlstand,
Frieden und Freiheit werden.
Liedtke fördert und fordert mit seinen Werken des konkreten
Evolutionismus die kreative humane Gesellschaft
in Wohlstand, Frieden und Freiheit für alle Menschen.
Bekannte internationale Museen, Sammler sowie
Künstler haben für Liedtkes Ausstellung art open, 1999
in Essen, zahlreiche Kunstwerke mit zum Teil herausragendem
kunsthistorischen Wert zur Verfügung gestellt.
Die Ausstellung zeigte erstmalig Kunst von der Steinzeit
bis heute im Gesamtzusammenhang, aufgeschlüsselt
für den Besucher durch seine art open-Kunstformel und
im Kontext zu Liedtkes eigenen Werken.
Er will durch die Veröffentlichung und Anwendung der
grafischen Formel den Anstoß geben zu einer neuen
Welt. Liedtke: "Die Kreativitätsblockaden können
durch die Kunstformel aufgehoben werden. Jede
Amöbe, jede Pflanze, jedes Tier und jeder Virus ist
kreativ – nur bei dem Menschen soll das die
Ausnahmesituation darstellen?" Für ihn liegen die
Ursachen für Armut, Terrorismus, Klassen- und
Rassenhass sowie Krieg in der Reduzierung der natürlichen
evolutionären genprogrammierten Kreativität
des Menschen. Das nimmt dem Menschen die Würde,
macht ihn hilflos, depressiv, instinktverloren und
aggressiv. Für Lew Nikolajewitsch Tolstoi ist Kunst ein
durch Erkenntnis natürliches und ansteckendes
Kommunikationsmittel des Menschen, das diese
Kreativitätsbegrenzung durch Übertragung überwinden
kann.
Leo Graf Tolstoi:
"Kunst ist eine menschliche Tätigkeit, die darin
besteht, daß ein Mensch durch bestimmte äußere
Zeichen anderen die von ihm empfundenen Gefühle
bewusst mitteilt und daß andere Menschen von diesen
Gefühlen angesteckt werden und sie erleben".
"Ich sage: Die Kunst ist eine ansteckende Tätigkeit, je
ansteckender sie ist, um so besser ist sie".
Für Friedrich Nietzsche wird der Mensch, wenn er sich
auf Kunst einlässt, die ihn dazu verführt, seine geistigen
Sperren zugunsten eines größeren Bewusstseinsfeldes
zu verrücken und aufzugeben, selbst zum
Kunstwerk.
Nietzsche:
"Jetzt ist der Sklave freier Mann, jetzt zerbrechen alle
starren, feindseligen Abgrenzungen, die Not, Willkür
oder „freche Mode“ zwischen den Menschen
festgesetzt haben... Der Mensch ist nicht mehr
Künstler, er ist Kunstwerk geworden".
Dieter Liedtke hat das ihm von Joseph Beuys aufgetragene,
hochgesteckte Ziel, der Gesellschaft einen
Weg zu einer kreativen humanen Welt aufzuzeigen,
erarbeitet. Ob die Politik diese neue Route jetzt (er)-
fahren will, wird wesentlich davon abhängen, wer mitfährt
und wie die Öffentlichkeit die aufgezeigte
Zukunftsrichtung wahrnehmen wird.
Direktor der Kunstsammlung zu Weimar, 2002.
Director de Museo Weimar, 2002.
1. Vorbemerkung
Als Kultur- und Kommunikationswissenschaftler ist
das geistige Werk Dieter W. Liedtkes, das Ausdruck
findet in seinen Bildern, Skulpturen und Schriften, für
mich ausgesprochen interessant und wertvoll, eröffnet
es doch u. a. einen Zugang zum kreativen Potenzial
jedes einzelnen Menschen und damit zu einem Austausch
an Ideen, der nicht allein unsere Kultur, sondern
die Menschheit insgesamt in eine friedlichere und
gedeihlichere Zukunft führen kann.
Seit ich anlässlich eines Pressegesprächs zu Beginn
des Jahres 2005 erstmals persönlich mit Dieter W.
Liedtke zusammentraf, beschäftige ich mich intensiv
mit seinen Gedanken und den daraus hervorgegange-
nen Werken; das führte dazu, dass ich verschiedentlich
als Laudator zu Vernissagen Liedtkes eingeladen
wurde. Bei diesen Gelegenheiten konnte ich stets erleben,
wie direkt und intensiv seine Worte und Bilder auf
Menschen wirken, sei es auf Besucherinnen und Besucher
oder auf die Vertreterinnen und Vertreter der
Presse, die ein entsprechendes Echo in die Öffentlichkeit
trugen.
Dieses Gutachten schreibe ich aus Achtung vor Dieter
W. Liedtke und seinem Werk und in dem Bewusstsein,
dass zum Wohle aller, jede Möglichkeit genutzt werden
sollte, seine Erkenntnisse möglichst schnell und
umfassend der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Da ich mir der Tatsachen bewusst bin, dass dies nicht
ohne Folgen auf bestimmte Erscheinungen des Kunstmarktes
bleiben wird und somit nicht allein der geistige,
sondern auch der materielle Wert seiner Werke
eine wichtige Rolle spielt, werde ich mich auch dazu
äußern, wiewohl ich selbst kein Kunsthistoriker bin.
Ich schließe mich hier u. a. den Kunst-Wertgutachten
eines Fachmanns an, des Direktors der Kunstsammlung
zu Weimar, Dr. Thomas Föhl, dessen Expertisen
aus den Jahren 2001 und 2002 sowie ein Nachtrag
hierzu aus dem Jahr 2005 mir vorliegen, und leite daraus
meine Folgerungen ab.
Die nachfolgenden Ausführungen behandeln die Person
Dieter W. Liedtkes und sein Werk, das sie dann
zunächst in einem geistesgeschichtlichen und schließlich
in einem kunsthistorischen Kontext würdigen und
einschätzen.
Der 1944 in Essen geborene Dieter Walter Liedtke
zeichnet sich vor allem durch seine Vielseitigkeit aus.
Er hat durch Konzepte in den Bereichen "Marketing"
und "Event" ebenso Beweise seiner Kreativität geliefert
wie als bildender Künstler und Autor. Liedtke ist
ein Denker und Forscher, dessen teils intuitiver, teils
bewusster Zugang zu Erkenntnissen unterschiedlicher
geistes- und naturwissenschaftlicher Disziplinen die
Inspiration für sein künstlerisches Schaffen und sein
Werk als Autor bildet. Anders gesagt: Als Künstler und
Autor kommuniziert Liedtke in unterschiedlichen Formen
und unter Verwendung unterschiedlicher Medien
die Erkenntnisse seiner Wahrnehmung, Interpretation
und Intuition. Dabei nutzt er die Ausdrucksform, die
ihm jeweils für den betreffenden Inhalt adäquat erscheint.
So entstanden und entstehen u. a. Kunstwerke
wie Bilder und Collagen, die komplexe naturwissenschaftliche
Vorgänge oder Gegebenheiten
abstrahieren.
Damit erinnert Liedtkes kreatives Schaffen an Künstler
wie Leonardo da Vinci, die ebenfalls ihre Kreativität
interdisziplinär nutzten, für sich die üblichen Trennungen
zwischen Materie und Geist, wissenschaftlicher
Erkenntnis und künstlerischer Fantasie aufhoben. Und
wie da Vincis Werke so weisen auch die Liedtkes ihn
als einen Visionär aus, einen Menschen, der in den
Konsequenzen seines Denkens und Handelns als
Künstler der wissenschaftlichen Forschung nicht selten
um Jahre voraus ist. Wie so etwas möglich ist, verlangt
noch nach abschließender Klärung. Dass es
möglich ist, ist anhand entsprechender Zeugnisse und
Aufzeichnungen unbestreitbar belegt.
Mit seiner "Kunstformel", die Dieter W. Liedtke zwischen
1969 und 1988 entwickelte, hat er ein Instrument
geschaffen, mit dem nicht nur allen Menschen
ein vereinfachter Zugang zur Betrachtung von Kunstwerken
aller Stile und Epochen gewährt werden kann,
es dient damit gleichzeitig einer Anregung der eigenen
kreativen Potenziale seiner Anwender. Diese Wirkung
lässt sich anhand naturwissenschaftlicher Forschungsergebnisse
belegen.
Seine neueste Arbeit über die "Weltformel", deren Veröffentlichung
2007 erfolgen wird, stellt die nächste
Stufe der Erkenntnis im Werk Liedtkes dar.
Die im Kontext der Arbeit an der "Kunstformel" entstandenen,
teilweise zum Datum ihrer Entstehung
auch noch visionären künstlerischen Werke Liedtkes
haben aufgrund dieses Zusammenhangs einen besonderen
kunsthistorischen Wert.
Wird sich bezüglich der "Weltformel" erweisen, dass
auch sie seitens der Naturwissenschaften Zustimmung
erfährt, so gilt das Gleiche für alle visionären
Werke Liedtkes – und dies in noch erheblich größerem
Umfang.
1. Betrachtung des Werks in einem geisteswissenschaftlichen
Kontext
Tatsächlich sind die Werke Dieter W. Liedtkes, die seinen
Visionen über die Abstraktion bildender Kunst
Gestalt gegeben haben, in ihrer Bedeutung vergleichbar
mit den Skizzen und Modellen eines Leonardo da
Vinci, weil sie reale und bedeutsame wissenschaftliche
Erkenntnisse zu einer Zeit festgehalten und dargestellt
haben, als die jeweiligen wissenschaftlichen Disziplinen
selbst ihnen noch fern waren. Und das ist belegbar:
· Im Jahre 2000 erhält der amerikanische Neurobiologe
Prof. Dr. Eric Kandel den Nobelpreis für Medizin
für seine Forschungsergebnisse die durch die Kunstwerke
von Dieter W. Liedtke um 20 Jahre vorweggenommen
sowie in seinem Buch "Das Bewusstsein der
Materie" (erschienen 1982) dokumentiert worden sind.
· 2006 erhalten die amerikanischen Forscher Dr. Andrew
Fire und Dr. Craig Mello einen Nobelpreis für ihre
Entdeckung von 1998, wie Informationen die Gene
steuern. Dies bestätigt im ersten Schritt Dieter W.
Liedtkes Kunstwerke der 70-er und 80-er Jahre: das
Gene und Genprogramme ein- und ausschaltbar sind.
Liedtkes Arbeiten ab 1986 (bis in die 90-er Jahre)
gehen sogar noch weiter und sagen voraus, dass auch
reine nicht materialisierte Informationen, Kunst und
Visionen die Genprogramme, Gene und Zellen verändern
können und diese Veränderungen positiv oder
negativ steuerbar sind (auch belegt in seinen Büchern
"Das Bewusstsein der Materie", 1982 und "Der Schlüssel
zur Kunst", 1990 sowie "a r t o p e n Katalog",
2000), was in der epigenetischen und der Genforschung
ab dem Jahr 2006 empirisch bewiesen wird.
Die genannten, inzwischen durch wissenschaftliche
Forschungen belegten Annahmen Liedtkes bildeten
die Basis seiner "Kunstformel" und weisen damit eindeutig
auf deren Gültigkeit hin.
International anerkannte Forscher wie etwa der deutsche
Soziologe und Kommunikationsforscher Prof. Dr.
Niklas Luhmann, der 1996 Liedtkes Werke als "evolutionäre
Errungenschaft" bezeichnete, bestätigen die
weit reichende Bedeutung, die der Kunstformel zukommt.
So u. a. auch der Anthropologe, Kunsthistoriker und
stellvertretende Direktor des hessischen Landesmuseums
Prof. Dr. Friedemann Schenk, der 1999 die
"Kunstformel" als mögliches "theoretisches Konzept
zur biokulturellen Evolution des Menschen insgesamt"
würdigte.
Bedeutende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens
wie der frühere sowjetische Ministerpräsident und
Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow oder
die spanische Königin Sofia bezeugen durch ihre
Unterstützung für Liedtkes Arbeit deren Stellenwert,
der weit über die Grenzen eines Landes hinausreicht.
2. Betrachtung in einem kunsthistorischen
Kontext
International renommierte Kunsthistoriker wie der frühere
Direktor des "Museums Ludwig" der Stadt Köln,
Prof. Karl Ruhrberg, und Prof. Dr. Harald Szeemann
haben Liedtkes Werk gewürdigt als bahnbrechende
und demokratisierende Schöpfungen, die die Kunstgeschichte
selbst verändern.
Die Anerkennung von Liedtkes Erkenntnissen durch
die Naturwissenschaft wie auch seine Anerkennung
als bildender Künstler durch international bedeutende
Persönlichkeiten und Institutionen bedingt natürlich
auch eine entsprechende Wert-Schätzung seiner
Arbeiten.
Der spanische Kunsthistoriker und Gutachter Prof.
Don Juan Oliver Fuster, Präsident der "Assosiacio
Independent de Galeristes de Baleares" (AIGAB), legte
2005 in einem Gerichtsgutachten in Palma für einen
Prozess über zwei mutwillig zerstörte Kunstwerke
Liedtkes einen durchschnittlichen Mindestwert von
24.000,- Euro pro Kunstwerk fest.
Allerdings handelte es sich bei den fraglichen Bildern
NICHT um solche, die im Kontext seiner interdisziplinären
Arbeit visionäre Botschaften formulierten.
Deren Wert liegt aktuell pro Bild bei über 1 Mio. Euro
(in diesem Kontext seien auch explizit die Gutachten
Dr. Föhls über zwei Skulpturen des Künstlers erwähnt,
die deren Wert bereits im Jahr 2002 auf 400.000,- Euro
bzw. 450.000,- Euro geschätzt haben; inzwischen hat
die Bestätigung der in ihnen künstlerisch ausgedrückten
wissenschaftlichen Inhalte diesen längst gesteigert;
eine genaue Bezifferung obliegt hierbei auch der
Betrachtung seiner neuen Erkenntnisse und des
Schaffens-Zyklus-Weltformel).
Und dieser Wert wird in den nächsten Jahren noch um
ein Vielfaches steigen, wenn weitere wissenschaftliche
Forschungen offenbaren, in welchem Ausmaß Liedtkes
Visionen den Tatsachen entsprechen und seine in der
"Kunstformel" und der "Weltformel" niedergelegten
Gedanken praktische Anwendung im Leben der Menschen
überall auf der Welt finden.
So wie da Vincis Arbeiten zu Aerodynamik, Anatomie
oder Statik heute entsprechenden Wert als Weltkulturerbe
besitzen, da sie Zeugnis ablegen von der Leistungsfähigkeit
eines Geistes, der seiner Zeit weit voraus
war, werden auch Dieter W. Liedtkes Arbeiten entsprechend
der Verbreitung ihrer Inhalte in ihrem Wert
steigen.
Fazit:
Dieter Walter Liedtke ist durch seine besondere Fähigkeit,
sich sowohl intuitiv wie bewusst Fakten über den
Aufbau und das Funktionieren der Welt zu erschließen
und durch das Talent, diesen in künstlerischer Form
Ausdruck zu geben, eine einmalige Begabung, deren
Werk nicht nur die Welt des Geistes, sondern das
Leben aller Menschen beeinflussen und zum Positiven
verändern kann.
Dies ist eine Einschätzung, die von namhaften Persönlichkeiten
und Institutionen internationalen Ranges
bestätigt wird. Seine Werke werden in den kommenden
Jahren mit der Verbreitung des Bewusstseins
über die Bedeutung seiner Arbeit sukzessive an Wert
gewinnen; dies gilt natürlich in besonderem Maße für
jene visionären Zeugnisse seiner Arbeit, die schon
heute mit über 1 Mio. Euro veranschlagt sind. Ihr Wert
wird um ein Vielfaches zunehmen.
Eine völlig neue Wert- und Preis-Situation wird sich für
die von Dieter Liedtke geschaffenen Kunstwerke um
die Weltformel einstellen, wenn diese, wie seine bisherigen
Arbeiten, in natur- oder geisteswissenschaftlichen
Bereichen von der zukünftigen Forschung bestätigt
werden und diese zu Nobelpreisen führt. Nicht nur
der Wert der Kunst für unsere Kultur und Evolution insgesamt,
sondern auch ihr Preis wird nach den empirisch
bestätigten Forschungsergebnissen der Weltformel
eine neue stetig steigende Preis-Dimension
erreichen; dies gilt insbesondere hinsichtlich Dieter
Liedtkes Werke, die den Forschungsweg zur Weltformel
dokumentieren.
19. Dezember 2006
gez. Dr. Herbert Jost-Hof